Kooperationsvereinbarung Rezept für Bewegung

03. 07. 2021

Dr.A.Klein, E.Bodendieck, A.Geyer, U.Franzen nach Unterzeichnung KooperationsvereinbarungDas „Rezept für Bewegung“ nun endlich auch im Freistaat Sachsen

 

Am 2. Juli 2021 unterzeichnete der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Herr Bodendieck, der Präsident des Landessportbundes Sachsen Herr Franzen, die stellvertretende Präsidentin des LSB Frau Geyer und der Vorsitzende des Sächsischen Sportärztebundes Dr. Klein eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Sächsischen Landesärztekammer, dem Landessportbund Sachsen und dem Sächsischen Sportärztebund zur Einführung eines Rezeptes für Bewegung im Freistaat Sachsen.

Das "Rezept für Bewegung" ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Bundesärztekammer. Die Initiative wurde zuvor bereits in 13 Bundesländern umgesetzt. Sachsen folgt nun als 14. Bundesland.
 

Interessierte Ärztinnen und Ärzte können mit diesem Rezept ihre Patientinnen und Patienten zu mehr Bewegung in den sächsischen Sportvereinen motivieren und ihnen mit dem "Rezept für Bewegung" eine schriftliche Empfehlung für mehr körperliche Aktivität aushändigen.
Das Ausstellen des „Rezeptes für Bewegung“ ist eine freiwillige ärztliche Leistung, die derzeit leider (noch) nicht über die gesetzlichen Krankenkassen abrechnungsfähig ist.
Die geringfügigen Mitgliedsbeiträge und Kursgebühren in den Sportvereinen müssen vom Versicherten auch grundsätzlich selbst getragen werden. Einige Sportangebote können allerdings von den Krankenkassen bezuschusst werden.

 

Die Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation wurden schon vor der Covid-19-Pandemie in Deutschland in allen Altersgruppen leider nur von einem geringen Prozentsatz der Bevölkerung umgesetzt. Die pandemiebedingten Einschränkungen haben bei vielen Menschen zu einem weiteren Rückgang von Sport und körperlicher Bewegung geführt. Durch die Schließung der Schwimm- und Sporthallen, der Sportanlagen, durch geschlossene Fitnessstudios, Homeschooling, Arbeit im Homeoffice, Begrenzung des Bewegungsradius usw. ist es zu einer deutlichen Reduktion der organisierten und öffentlichen Bewegungs- und Sportangebote und der körperlichen Aktivität gekommen. Laut einer Studie der TU München nahmen u.a. infolge der geringeren körperlichen Aktivität etwa 40 Prozent der Befragten während der Pandemie zu. Die durchschnittliche Gewichtszunahme lag bei den 1.001 repräsentativ ausgewählten Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren bei immerhin 5,6 kg. Insbesondere haben die Menschen zugenommen, die schon vor der Pandemie übergewichtig waren. So nahmen Personen mit einen BMI von über 30 durchschnittlich um weitere 7,2 kg zu.

 

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass geeignete körperliche Bewegung eine hohe Bedeutung bei Prävention, Therapie und Rehabilitation vieler chronischer Erkrankungen hat. Neben den klassischen Wohlstands- bzw. Zivilisationskrankheiten gilt das insbesondere auch für psychische Erkrankungen.

Die Sächsische Landesärztekammer und der Sächsische Sportärztebund als Vertreter der sächsischen Ärzteschaft sowie der Landessportbund Sachsen wollen mit der Einführung des „Rezeptes für Bewegung“ ein niederschwelliges Angebot für sächsische Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen schaffen mit dem Ziel, ihr Bewegungsverhalten nachhaltig positiv zu beeinflussen. Der Landessportbund Sachsen mit seinen 4.436 Sportvereinen ist dazu der ideale Partner. Gemeinsam kann so ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der sächsischen Präventionsziele „gesund aufwachsen, gesund leben und arbeiten sowie gesund im Alter“ geleistet werden.

 

Die Patienten können und sollen sich mit ihrem „Rezept für Bewegung“ an ihren Kreis- bzw. Stadtsportbund wenden, um dort entsprechende Beratungen und Angebote zu erhalten. Der Landessportbund Sachsen bereitet hierzu eine entsprechende Internetseite vor, damit die Menschen mit ihrem „Rezept für Bewegung“ schnell und unkompliziert ein konkretes Sportangebot „um die Ecke“ im Sportverein finden können.

 

Dr. med. Axel Klein

Vorsitzender SSÄB e.V.